Altenbekener Kunsttage

Von 1990 bis 2009 erstellten Roland Berger, Olaf Kühnapfel, Andreas Noll und Volker Ullenboom jeweils im Frühling Land-Art-Objekte im örtlichen Durbeketal.

 

Leane Schäfer, Direktion Städtisches Museum Gelsenkirchen, in dem dem Katalog "Waldzauber" zu den

10. Altenbekener Kunsttagen 1999:

"Die mit der Natur flüstern ...
`Imaginäre Kreise mit Astobjekten´, `Große Schäfer am Wegesrand´, `Gehängte Steine über dem Bach´, `Steinträger´, `Steinschlange´, `Holzspinne´, `Spurbild im Schnee´ oder `Holzmenschen in einer Waldschneise´ gehören zu den Merkwürdigkeiten im landschaftlich idyllischen Eggewald und Durbeketal bei Altenbeken.
Rätselte man vor einiger Zeit noch, ob es sich bei den im Frühjahr auftauchenden Formationen um prähistorische Spuren, um Voodookult oder Zeichen okkultischer Zirkel handelt, ist dies Mysterium nun gelöst. Die `Schöpfer´ der behutsamen und leisen `Landart-Aktionen´ haben sich inzwischen geoutet. Drei [bzw. vier] Künstler treffen sich seit 1990 einmal im Jahr hier im Eggegebirge zum gemeinsamen künstlerischen Tun. Roland Berger aus Berlin, Olaf Kühnapfel aus Mücke bei Gießen [, Andreas Noll aus Düsseldorf] und Volker Ullenboom aus Essen sind die Initiatoren und Aktionisten der `Altenbekener Kunsttage´. Diese finden im April 1999 bereits zum 10. Mal statt. .... Die Künstler haben die Natur nicht als bloße Kulisse für ihre Freiraumskulpturen und –objekte benutzt, sondern sie formulieren in der Sprache der Natur. Dazu benutzen sie natürliche Materialien wie Äste, Holzstücke oder Steine. So werden flache Kalksteine, die typisch für die Gegend sind, zu spitzen, teils mannshohen Türmen aufgeschichtet. Diese als `Schäfer´ bezeichneten Skulpturen thronen ruhig und erhaben an markanten Stellen im Bachlauf oder am Waldhang. Sie symbolisieren den Einklang von Natur- und Kunstform ähnlich wie die meterlangen Figurationen der `Steinschlange´ oder der `Steinschnecke´ ...
Durch Hinzufügung der Naturkunstwerke werden die Orte zugänglich gemacht. Dies geschieht in der Kunstform der kleinen Geste, quasi im Flüsterton."

Da im Tal und in den Wäldern bis 1996 ohne Öffentlichkeitshinweise gearbeitet wurde, entstandenen in Altenbeken und Umgebung Spekulationen über die Entstehung der Objekte. Diese führten bis zu der Annahme von Sektentätigkeiten im Altenbekener Wald und zu nächtlichen Observationen durch die örtliche Polizei. 
Seit 1997 fanden die Altenbekener Kunsttage in Absprache mit der Forstverwaltung Bollerborn, vertreten durch Herrn Marten, und unter Einbeziehung der Presse statt. Zu den 10. Altenbekener Kunsttagen 1999 wurde der oben zitierte Katalog in Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung Paderborn herausgegeben. Die 15. und 20. Altenbekener Kunsttagen begleiteten Fotoausstellungen und Führungen.

 

Fotos: Olaf Kühnapfel